Brauanlagen

In unserer Brauerei nutzen wir Anlagen mit der Malzrohrtechnik aber auch Anlagen mit einem klassischen Rührwerk. Die Anlagen mit Malzrohrtechnik sind kompakter und vergleichsweise preisgünstig, beim isothermen Hochtemperaturmaischen haben sich Anlagen mit Rührwerk im Hinblick auf den späteren Alkoholgehalt jedoch als vorteilhaft erwiesen.
In einer klassischen Maischepfanne wird die Malzmaische durch ein Rührwerk permanent gerührt, bis die Verzuckerung abgeschlossen ist, was mit der sog. Jodprobe geprüft wird. So ist sicher gestellt, dass zu jedem Zeitpunkt eine perfekte Durchmischung stattfindet und die Stärke im Malz optimal abgebaut wird. Anschließend wird die Maische in einen Läuterbottich gepumpt, in welchem die Würze mit den herausgelösten Bestandteilen von den Feststoffen getrennt wird.
Je nach Auslegung der Anlage fließt die Würze danach in einen dritten Behälter, die sog. Sudpfanne, oder zurück in die Maischepfanne, die dann gleichzeitig als Sudpfanne zum Kochen des Sudes fungiert. Das Kochen ist notwendig, um aus dem zugegebenen Hopfen die Bitterstoffe freizusetzen, ferner werden unerwünschte Geschmacksträger aus dem Malz, wie bspw. Dimethylsulfid, ausgetrieben, die andernfalls dem Bier einen unangenehmen gemüseartigen Geschmack verleihen würden.
In der Malzrohrtechnik benötigt man nur ein Gefäß. Der Brautopf verfügt über ein inneres Malzrohr, in welchem sich das Malz befindet. Durch eine Pumpe wird die Würze nun entweder von unten durch das Malz gedrückt, am Malzrohr oben läuft sie dann passiv wieder nach unten, oder aber sie wird von unten durch eine Rohrleitung nach oben gepumpt, von wo aus sie passiv durch das Malz wieder nach unten läuft.
Am Ende des Maischprogramms wird das Malzrohr angehoben, und die Würze läuft in den Behälter, der sog. Treber verbleibt im Malzrohr. Bei Malzrohranlagen befinden sich die Maischepfanne, der Läuterbottich und die Sudpfanne also in einem Gerät. Die größten kommerziellen Anlagen haben eine Kapazität von 1000 Litern und werden weltweit in Kleinbrauereien und Gasthausbrauereien verwendet.

Wir verwenden folgende Geräte und verweisen bzgl. Details zu den Anlagen auf die Hersteller:

  • Speidels Braumeister 10 L:
    Davon haben wir zwei Geräte, und die nutzen wir, um neue Verfahren auszuprobieren oder neue Rezepte zu entwickeln. Wie die Bezeichnung schon erahnen lässt, kann man mit dieser Anlage 10 L Bier herstellen.

  • Speidels Braumeister 50 L:
    Hierbei handelt es sich um eine größere Variante, mit der mit einem Sud 50 Liter Bier hergestellt werden können.

    Bei der Braumeister-Reihe wird die Würze von unten durch das Malzrohr gepumpt

  • Brew Monk 50:
    Davon haben wir ebenfalls zwei Geräte, und diese waren die ersten beiden Brauanlagen, die wir angeschafft haben. Beim Brew Monk wird die Würze durch eine Rohrleitung nach oben gepumpt, von wo sie passiv durch das Malz fließt. Mit einer Anlage können ebenfalls 50 Liter Bier erzeugt werden, aufgrund der Konstruktion und der etwas aufwändigeren Reinigung ist für das Brauen etwas mehr Zeit einzuplanen als beim Braumeister.

  • Brew Tools 150 pro:
    Hierbei handelt es sich um eine Brauanlage, mit der in einem Sud 150 Liter Bier hergestellt werden können. Das Arbeitsprinzip ähnelt dem Brew Monk. Unser persönlicher Rekord mit dieser Anlage liegt bei 4 Stunden vom Einmaischen bis zur Überführung der fertigen Würze in den Gärtank.

  • Danisbrewtower BT 140+:
    Der Brewtower ist eine kompakte Anlage, die eine klassische Maischpfanne mit Rührwerk mit Aspekten der Malzrohrtechnik verknüpft. Das Maischen findet im oberen Behälter statt, und die Würze wird aus dem sich unter einem Läuterboden befindlichen beheizten Bereich mit einer Hilfspumpe nach oben befördert, was zu einer guten Durchmischung und homogenen Temperaturverteilung führt. Geläutert wird in den unteren Behälter, in dem die Würze auch gekocht werden kann. Wir verwenden den Brewtower zusammen mit der Brew Tools 150 Pro in einem Dreigerätesudhaus und kochen die Würze in der Brew Tools Anlage. Der Brewtower benötigt eine vergleichsweise kleine Grundfläche und ist daher auch für beengte Verhältnisse gut geeignet.

Neben diesen Anlagen haben wir noch Anlagen mit Rührwerk, und zwar in der Größe 25 L, 40 L und 60 L. Diese nutzen wir für Getreidesorten, für die die Malzrohrtechnik nicht ganz so gut geeignet ist, wie z.B. Weizenbiere, Haferbiere, Roggenbiere oder solche auf der Basis von Quinoa, oder aber einfach auch zum Vergleich mit den Malzrohranlagen.